#münchen – Orlando di Lasso

Matthias Weckmann hat vermutlich im Zusammenhang mit der Erlangung des Bürgerrechtes im Domrempter der Jakobikirche Hamburg das Recht bekommen, mit seinem Collegium Musicum jeden Donnerstag »die besten Sachen aus Venedig, Rom, Wien, München, Dresden &c.« aufzuführen, so hat es Johann Mattheson 1740 überliefert. Eine Art Konzertreihe für alle Gesellschaftsschichten, bei der neben ambitionierten Laien – gemessen an den technischen Herausforderungen der Werke – auch hochprofessionelle Musiker auftraten.
Der Jakobi-Organist komponierte 1663 zehn Sonaten für eben dieses Collegium Musicum für Zink, Violine, Posaune, Dulzian und Orgel, nach dessen Vorbild sich das Weckmann-Consort gründete, mit dem Ziel seine Sonaten zu spielen und die hochvirtuosen Spieltechniken der historischen Instrumente wiederzubeleben.
Zu seinem fünf-jährigen Bestehen möchte nun das Weckmann-Consort diese anspruchsvollen, selten gespielten Sonaten in einer fünf-teiligen Konzertreihe kombiniert mit den besten Sachen aus Venedig, Rom, Wien, München und Dresden aufführen und wie zu Weckmanns Zeiten einem vielschichtigen Publikum näherbringen.
So wie Weckmann die besten Sachen aus den Metropolen Europas nach Hamburg holte, möchten wir die Besten Sachen – neu entdeckt – ins Konzert bringen.Selten zu hören sind Orlando di Lassos Villanellen, die im italienischen Volkslied-Stil geschriebenen weltlichen Miniaturen die Fröhlichkeit einer bunten Gesellschaft zur Zeit Lassos in München zwischen Süd- und Nordeuropa zum Ausdruck bringen. Die vielen reisenden Musiker nach Venedig und Rom haben, wie auch Lasso, sich von der mitreißenden Lebensfreude inspirieren lassen und in ihre Musik aufgenommen.Von den besten Sachen aus München musiziert das Weckmann-Consort eine Reihe von Villanellen, in der Gegenüberstellung mit Werken von Johan Caspar Kerll, einer Anonyme Sonate (entdeckt von Juan Gonzalez Martinez) von Oswald, sowie Sonaten von Weckmann.
Weckmann-Consort – Bremen (Ltg. Lea Suter)